Impuls zum vierten Fastensonntag

Joh 3,14-21

„Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“


Es gibt unglaublich viel Angst in den Tiefen der Seelen.
Auch wenn wir auf der Oberfläche die Coolen spielen
und unser Schauspiel selber glauben.

Menschen können sich Gott oft
kaum anders als schrecklich vorstellen,
übermächtig, vernichtend, gnadenlos.
Sie haben sich ein Bild von ihm gemacht.
Oder sie stellen sich ihn so harmlos vor,
als packte er die Welt in Watte.
Aber die Welt ist nicht in Watte gepackt.
So bleibt für viele nur das Unerträgliche.

Dann lieber an keinen Gott glauben, sagen die einen.
Dann lieber mich anstrengen und alles tun,
damit er mich nur lieb haben kann
,
sagen die andern.  

Sie alle gehen wie gerichtet durchs Leben.
Die einen vermeiden, die anderen verhandeln,
unfrei bleiben sie alle.

Und wenn Gott ganz anders ist?

Wir Menschen fühlen uns fast immer gerichtet.
Von Gott – vielleicht – voneinander, von uns selbst.
Ständig beurteilt, manchmal auch verurteilt, abgeurteilt.
Das Leben – ein Bewertungsportal?
Gnadenlos.

Ständig geht im Kopf ein Daumen nach oben oder nach unten.
Du bist OK – du bist nicht OK.
Ständig kommt jemand daher
und spielt das Spiel mit.
Du bist nicht OK – du bist OK.
Ständig stehen wir vor gnadenlosen Augen
und bestehen mit etwas Glück – oder fallen durch.
Du bist OK – du bist nicht OK.

Gott kommt anders daher.
Kommt auf uns zu und sagt: „DU!“
In Jesus.
Und sein Blick erlöst vom Gerichtet-Sein.

Ein DU, das durch alle Schatten hindurch
ins Licht führt.


DU, führe uns hinein in das Licht Deiner Liebe.
Heile uns in diesem Licht,

DU ewige Liebe,
und lass von nun an unsere Taten
im Deinem Licht getan sein.

Amen.

Dieser Beitrag wurde unter Fastenzeit, Johannesevangelium abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.