Impuls zum dritten Fastensonntag

Joh 2, 13–25

Schwer einzuordnen bist Du, Jesus.

Seit wann löst Du ein Problem mit Gewalt?
Machst Dir aus Stricken eine Geißel,
um die Händler aus dem Tempel zu vertreiben?
Wenige Tage später wird man Dich selbst geißeln.

Deine selbst geflochtene Geißel
besteht aus einfachen Stricken,
und sie hat keine Eisenstücke am Ende.

Die Lederriemengeißel, die Dich bald treffen wird, schon.

Deine selbst geflochtene Geißel ist ein starkes Symbol,
keine Waffe.
Zum Aufrütteln, nicht zum Schlagen.
Letztes Mittel, wo niemand hört.

Die Lederriemengeißel wird Dich schlagen.

Deine Geißel trifft keine Haut
und kein Fell.
Nur Tische.
Altäre des Kapitalismus.
Dort thront schon ihr Gott.
Das Geld.
Was interessiert sie der Herr des Tempels,
was kümmert sie der Ewig-Seiende.
Sie wollen Münzen sehen.
Die Tische fallen um,
die kleinen Münzgottheiten rollen herum.

Du weißt, was Du da tust.
Bist nicht einfach unbeherrscht.
Brennst nur vor Leidenschaft
für Gott und seinen Menschen.

Schlägst mit der Geißel auf die Tische,
stößt sie um,
doch Menschen und Tiere schonst Du.
Willst sie in den Gott-mit-uns-Raum befreien,
weg vom Feilschen auf dem Tempel-Markt,
hinein in den wahren Tempel,
in das Staunen vor der ewigen Liebe, die sich schenkt. 

Vertreibst die Händler, holst den Menschen herein
vom Markt weg in Gottes Haus.

Doch sie verstehen nicht.

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