Das Kreuz schultern

Man kann wohl sagen: Die Corona-Krise ist ein globales Kreuz. Ein Land nach dem anderen muss es auf sich nehmen und über lange Zeit einen äußerst schweren Weg gehen. Ein angesteckter Mensch nach dem anderen muss es auf sich nehmen. Für die, die nur leichte Symptome haben, ist es leicht. Aber wer schwere Symptome hat, hängt am seidenen Faden. Wie geht ein Mensch damit um?

Sicher bleibt nichts anderes übrig, als es auf sich zu nehmen. Die meisten haben gar keine Zeit, groß darüber nachzudenken, mit welcher Haltung sie dies tun. Es wird im wesentlichen die Haltung sein, mit der sie auch sonst schwere Situationen auf sich genommen haben – oder auch nicht. Die einen machen sich innerlich auf den Weg, die anderen verzweifeln. Oft aber erhält der Mensch in solchen Situationen eine unerwartete Kraft, über die er selber staunt.

Auch Jesus hat das Kreuz auf sich genommen mit der Haltung, mit der er sein ganzes Leben gelebt hat: mit der Haltung der Liebe. In dieser Haltung beginnt er nun die letzte Wegstrecke seines Lebens. Diese Liebe wird er nicht mehr aufgeben. Sie gibt seinem letzten Weg Sinn, Richtung, Ausblick. Sie wird zum höchsten Dienst an den Menschen. An der Seite der Leidenden geht er seinen Weg – auch an der Seite der Corona-Leidenden.

Jesus, geh mit uns diesen schweren Weg. Hilf uns, Medikamente und Impfungen zu finden, aber auch eine innere Haltung, die Deiner Liebe antwortet: die Haltung des Vertrauens. Gerade in dieser Not wird das Vertrauen uns neue Kraft geben und den Verantwortlichen die nötige Klarheit, die sie brauchen, damit ihre Forschung erfolgreich sei. Sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.

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